Mit seinem Buch versucht Wolfgang Schmale auf eine besondere Art und Weise Europa zu analysieren. So analysiert er nicht wie andere Geschichtswissenschaftler es schon taten die Europäische Geschichte über die Ereignisgeschichte. Seine zentrale Problematik besteht „darin, die Geschichte Europas an dem festzumachen, was Menschen in der Antike, im Mittelalter und in der Neuzeit als Europa bezeichnet, als Europa wahrgenommen haben.“
Schmale möchte sozusagen ein Zeitzeugen-Bild Europas erstellen, dabei analysiert er zum Teil und für den Leser gut verständliche Karten. Er beschäftigt sich nicht nur mit Text-Quellen sondern benutzt Bilder. Er beschreibt dies folgendermaßen: „Europa ist da, wo Menschen von Europa reden und schreiben, wo Menschen Europa malen oder in Stein meißeln, […] wo Menschen Europa imaginieren und visualisieren, […].“
Dabei ist sein Spektrum, welches er analysiert, ziemlich breit. Mittelalter und Altertum werden von den Seitenzahlen her – 24 Seiten – kurz aber informationsreich abgehandelt. Für Wolfgang Schmale ist die Neuzeit in seiner Analyse die wichtigste Epoche für die Selbstemanzipation Europas besonders in der Selbstreflexion der europäischen Menschen. In dieser Epoche entstand ein bis heute gültiger Europabegriff: Europa – Nation – Christenheit, welches heute von folgenden Begriffen ersetzt werden: Europa – Regionalismus – Globalisierung.
Der Europäismus spielt ab dem 19. Jahrhundert immer wieder eine Rolle. Schmale analysiert ebenfalls in diesem Buch die faschistischen und nationalsozialistischen Europapläne,die er unter dem Begriff “Antieuropa” zusammenfasst. Danach folgt die Zeit der Nachkriegsentwicklung, die Anfänge der europäischen Integration seit 1945, wurden hier wie in anderen Kapiteln mit besonders anschaulichen Illustrationen versehen.
Der letzte Abschnitt des Buches, Europas österreichische Krise im Jahr 2000, ist der, den man als Leser am kritischsten betrachten sollte. In diesem Teil werden die von der EU unternommenen Aktionen gegen die im Jahr 2000 gewählte schwarz-blaue Regierung Österreichs aufgezeigt. Wolfgang Schmale sieht diese Aktionen als gescheitert an. Obwohl er in den vorangegangenen Kapiteln immer wieder aufzeigt, dass Europaideologien öfters für verschiedene Zwecke benutzt wurden. Man könnte kritisieren dass in diesem Kapitel Wolfgang Schmale nicht objektiv an das Thema herangeht.